Baumsachverständigen-Büro
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Infos & Empfehlungen

25.12.2023

Schäden durch Glasfaserkabelverlegung
Glasfaserschäden
© Ingo Kessler

Vielerorts werden gerade Glasfaserkabel verlegt und dies geschieht jedoch sehr häufig mit einer erschreckenden Rücksichtslosigkeit gegenüber privatem Eigentum in Form von Sträuchern, Hecken und Bäumen.

Häufig vollkommen ungeachtet der geltenden Regeln und Normen zum Schutz von Vegetation bei Baumaßnahmen wird entweder im geschützten Wurzelbereich gebaggert - was Schäden durch Verdichtung und Wurzelabrisse nach sich zieht - oder der Baggerfahrer zieht durch die heiße Auspuffgase einen Streifen entlang ganzer Hecken. Je nach Gattung der Gehölze in entsteht dadurch ein über viele Jahre sichtbarer Schaden an  ihren Gehölzen, der sich ganz problemlos in seiner Höhe genau taktieren lässt.

Seien Sie sich bitte dessen bewusst, dass Sie dies auf gar keinen Fall hinzunehmen haben und auch nicht hinnehmen sollten!

Hierbei handelt es sich um eine ganz klare Sachbeschädigung basierend auf einem ganz klaren Regelverstoß. Hinzu kommt außerdem die Rücksichtslosigkeit gegenüber Ihnen und Ihrem Eigentum.

Sind Sie betroffen, so nehmen Sie in jedem Fall dringend eine Rechtsberatung in Anspruch und lassen Sie uns als Basis dazu die entstandenen Schäden in Augenschein nehmen und dokumentieren.
Im Anschluss erstellen wir Ihnen eine schriftliche, gutachterliche Stellungnahme einschließlich der Lieferung des Verkehrswertes ihres Gehölzes und des entstandenen Teilschadens oder Totalschadens.

Die Kosten für unsere Arbeiten sind Bestandteil des Schadens und somit durch die Verursacher zu tragen. Auch hierzu wird Sie ein kompetenter Rechtsbeistand beraten. Auch wir beraten Sie gerne über den Ablauf einer solchen Gehölzwertermittlung und Schadensermittlung.

Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.

Nie Düngen ohne Bodenanalyse
Bodenanalyse
© Ingo Kessler

Blätter oder Nadeln werden braun - düngen?

Die Vitalität eines Baumes nimmt spürbar und rasant ab und plötzlich werden die Nadeln/Blätter braun.

Eine häufige und auch natürliche Reaktion bei vielen Menschen ist der Glaube, dass schnell und viel Dünger dieses Problem beheben wird. Häufig fallen Worte wie „Blaukorn“ oder „Stickstoff“ in Verbindung mit irgendeiner Person aus dem Bekanntenkreis, die
damit in einer ähnlichen Situation große Erfolge erzielt haben will.

Niemand käme jedoch auf die Idee, dem Großvater, der sich eines morgens schwach und müde fühlt, auf Verdacht drei Tassen Espresso zu verabreichen, gefolgt von 1 l Cola und zwei Aufputschtabletten, um danach zwei Stunden mit ihm im Stechschritt spazieren zu gehen. Die Gefahr wäre zu groß, dass der Großvater leblos zusammenbrechen würde.

Bäume funktionieren in vielen Dingen anders als wir Menschen, aber wie wir zeigen Sie durch äußere Anzeichen einer abnehmenden Vitalität an, dass sie ein Problem haben. Dieses muss im wahrsten Sinne des Wortes an der Wurzel gepackt werden.
Eine Nährstoffgabe kann sinnvoll sein, muss jedoch zwingend gezielt auf die Bedürfnisse abgestimmt werden, also eventuell vorliegende Mängel ausgleichen. Die massive Düngung mit Stickstoff, der vorrangig das Wachstum antreibt es nur in manchen Fällen sinnvoll und auf Verdacht nicht zielführend. Somit gilt:

Jeder für Pflanzen sinnvollen Bodenverbesserung geht eine Bodenanalyse voraus!

Zu klären sind grundsätzliche Faktoren wie beispielsweise der BH-Wert, da ein zu saurer oder zu badischer Boden die Verfügbarkeit von Nährstoffen stark beeinträchtigen kann.
So kann es trotz einer ausreichenden Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden dennoch zu Mangelerscheinungen kommen. Des Weiteren wirkt sich der pH-Wert auf die Bodenlebewesen aus, die eine elementare Rolle bei der Humusbildung und der Nährstofffreisetzung spielen.
Ab einem pH-Wert von 3,3 und niedriger halten sich beispielsweise keine Regenwürmer mehr im Boden auf.

Eine Bodenanalyse liefert außerdem die wichtigen und aussagekräftigen Ergebnisse bezüglich der Humusklasse, des Gehalts an organischem Kohlenstoff, der Hauptnährstoffe wie Phosphor, Kalium, Magnesium und der Spurennährstoffe wie Bor, Kupfer, Eisen, Zink, Molybdän.

Außerdem liefert eine versierte Bodenanalyse auch Ergebnisse bezüglich leicht verfügbarer und toxischer Schwermetalle im Boden wie beispielsweise Blei, Cadmium, Chrom, Nickel und Quecksilber. Diese können zum Teil Enzyme blockieren und Stoffwechselstörungen auslösen sowohl beim Mensch als auch bei Pflanzen.
Aus diesem Grund immer zuerst herausfinden, woran es fehlt und dies dann gezielt ausgleichen.

08.03.2023

Vitalität und Verkehrssicherheit
Eingehende Untesuchung
© Ingo Kessler

Vitalität ist nicht gleich Sicherheit…

…. das hat sich auch diesen Monat wieder im Rahmen einer eingehenden Untersuchung gezeigt.

Ein Baum transportiert über das leitfähige Gewebe im Splintholz für ihn wichtige Stoffe sowohl nach oben in die Krone, als auch nach unten in die Wurzeln.

Im „Phloem“ werden vor allem Assimilate (z.B. Zucker) transportiert und das „Xylem“ ist vorrangig für den Transport von Wasser und anorganischen Salzen verantwortlich.

Die Assimilate werden durch die Fotosynthese produziert und vom Baum verbraucht oder gespeichert. Verbraucht werden sie beispielsweise während des Austriebes in den Knospen und verstärkt auch in den Wurzeln für deren Wachstum.

Des Weiteren werden diese Nährstoffe in den Wurzeln eingelagert, um beim Austrieb im Frühjahr zur Verfügung zu stehen.

Das „Phloem“ transportiert also überwiegend aus der Krone in die Wurzeln.

Das überwiegend für den Transport von Wasser und anorganischen Salzen verantwortliche „Xylem“ transportiert im Gegenzug überwiegend hoch in die Krone, um die Transpiratsion der Blätter zur Kühlung zu gewährleisten und gelöste Nährstoffe in der Krone zur Verfügung zu stellen.

Ein Baum benötigt – je nach Baumart – nicht zwingend ein vollständig intaktes Splintholz zur Versorgung von Wurzeln und Krone und erst recht kein intaktes Kernholz, dass nahezu ausschließlich statische Funktionen erfüllt.

Selbst bei offenen Höhlungen, Fäulen, Pilzbefall oder mechanischen Beschädigungen sind Bäume sehr häufig imstande, die beschädigten Leiterbahnen, in denen es zu einer Embolie gekommen ist zu verschließen und den Transport über benachbarte Gefäße zu gewährleisten.

Selbiges gilt übrigens auch für die Wurzeln. Ein Baum kann einen erheblichen Teil seiner für die Statik relevanten Starkwurzeln und Grobwurzeln (zum Beispiel durch Abriss, Fäulen usw.) verlieren und dennoch ausreichend ausschließlich für die Versorgung relevante Feinwurzeln ausgebildet haben. In einem solchen Fall kann bei vollständig erfolgreicher Versorgung der Krone die Standsicherheit infrage gestellt oder sogar nicht gewährleistet sein.

 

Genau dabei ergibt sich eine zwingend voneinander zu trennen die Beurteilung von Vitalität und Sicherheit. Ein Baum kann eine vollständig vitale Krone mit natürlichem Habitus aufweisen und dennoch akut Bruch gefährdet oder sturz-/wurfgefährdet sein.

Die Vitalität ist lediglich ein eventueller Indikator für Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit in in der Zukunft und fließt aufgrund dessen in die Kontrolle der Verkehrssicherheit oder die eingehende Untersuchung von Schatzbereichen wenig bis gar nicht ein.

Lassen auch Sie sich nicht täuschen von einem vermeintlich vollkommen vitalen und augenscheinlich gesunden Baum, bevor sie durch eine fachliche Inaugenscheinnahme durch qualifiziertes Personal Gewissheit erlangen konnten.

03.08.2022

Kurze Vorstellungsrunde: Die Hainbuche
Hainbuche
© pixabay Hans
Die Hainbuche - botanisch: Carpinus betulus - war bereits den alten Römern unter dem Namen „Carpinus“ bekannt und bereits damals ein beliebtes Gehölz zur Einfriedung von Grundstücken.
 
Sie ist in Europa beheimatet und zudem auf dem Balkan, im Kaukasus und Persien.
Sie kann bis zu 20 m hoch werden und bis zu 12 m breit und wächst im Jahr 35 cm in die Höhe und bis zu 30 cm in die Breite.
Die Hainbuche ist einhäusig, was bedeutet, dass sie männliche und weibliche Blüten ausbildet und keine gegengeschlechtliche Pflanze zur Bestäubung benötigt.
 
Sie bildet eine Herzwurzel aus, die bis zu 1,40 m tief wurzelt und sich dann strahlenförmig zur Seite ausbreitet.
Die Hainbuche verträgt sowohl Sonne als auch Schatten und ist sehr frosthart. Sie treibt stark aus und eignet sich auch als Formgehölz – zum Beispiel für Hecken.
Als Nährgehölz und Habitat ist sie vor allem für Vögel wertvoll.
 
Übrigens…. Der Begriff „hahnebüchen“ leitet sich übrigens von der Hainbuche ab, da ihr Holz sehr hart und dicht ist und auf Grund dessen schwer zu spalten ist und war.
 
Hainbuchen können bis zu 150 Jahre alt werden.

24.12.2021

Frohe Weihnachten und alles Gute zum neuen Jahr
© Ingo Kessler

Wir wünschen allen unseren Kundinnen und Kunden, Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Bekannten frohe, harmonische und vor allem gesunde Weihnachtstage, sowie alles Gute zum Start in das neue Jahr.

Wir freuen uns darauf Sie und euch hoffentlich gesund und munter im neuen Jahr wieder zu sehen.

07.12.2021

Weihnachtsbäume ökologisch nicht verwerflich
Weihnachtsbaum
© Ingo Kessler

Heute möchten wir mal mit einem kleinen Vorurteil aufräumen, nämlich dem, dass es ökologisch verwerflich wäre, sich einen Weihnachtsbaum zu kaufen und in das Wohnzimmer zu stellen:

Allem voran sei gesagt, dass ein natürlicher Wald selbstverständlich ökologisch um ein Zigfaches wertvoller ist, als es eine Weihnachtsbaum-Plantage ist. Das steht außer Frage.

In der Regel werden jedoch für diese Weihnachtsbaum-Kulturen brachliegende Felder oder Wiesen freigegeben und keine anderen Wälder gefällt und gerodet.

Die dann angepflanzten, kleinen Fichten und Tannen binden fortlaufend CO2 aus der Luft und binden es in sich. Des weiteren produzieren auch sie Sauerstoff. Als Habitat für Tiere sind sie selbstverständlich nahezu wertlos.

Je größer sie werden, desto mehr sind sie in der Lage, CO2 aus der Luft zu binden.

Werden die Bäume gefällt verbleibt ein Teil  des gebundenen CO2 in den Bäumen und die nachgepflanzten Bäume fangen wieder von vorne an, CO2 aus der Luft zu binden.

Zu sagen, dass man mit dem Kauf eines Weihnachtsbaumes etwas gegen den Klimawandel täte, wäre bestimmt etwas überzogen, aber es muss deutlich gemacht werden, dass Sie relativ guten Gewissens ihren Weihnachtsbaum kaufen und in der Wohnung aufstellen dürfen.

Abzuraten ist in jedem Fall von der Alternative der Kunststoff-Weihnachtsbäume. Hier wird bereits bei der Produktion eine Unmenge an Energie benötigt. Sie binden kein CO2. Sie produzieren irgendwann sehr viel Abfall und zu guter letzt sollte man nie einen Baum oder eine Pflanze durch eine Kopie aus Kunststoff ersetzen – egal wobei und wofür.

In diesem Sinne: erfreuen Sie sich an Ihren Weihnachtsbaum und haben sie kein schlechtes Gewissen. :-)

07.12.2021

Dreifach geimpft und am Testen
Corona 2
© Ingo Kessler

Da wir zum einen Sie und uns weiterhin bestmöglich schützen wollen und zum anderen unseren bestmöglichen Teil zum Rückkehr in die Normalität beitragen möchten, sind sowohl Herr Kessler, als auch Frau Senfft inzwischen dreifach geimpft.
Trotz alledem unterziehen wir uns nach wie vor auch noch Freiwilligentests in regelmäßigen Abständen.

In der Hoffnung, dass wir gesund bleiben, um für sie und ihre Bäume da sein zu können und Sie möglichst nicht zu gefährden.

Bleiben Sie gesund!

 

24.11.2021

Covid19 - Wir schützen uns und Sie

Corona wütet weiter und lässt uns keine Ruhe. Uns liegt der Schutz unserer Kundinnen und Kunden sehr am Herzen. Wir wollen, dass sie sich uns gegenüber sicher fühlen können.

Aus diesem Grund ist sowohl jeder Mitarbeiter im Außendienst, als auch unsere Frau Senfft im Büro selbstverständlich doppelt geimpft.
Da eine Impfung allein nicht mehr als ausreichender Schutz angesehen werden kann, haben wir uns zudem entschlossen, uns im Abstand von vier Tagen regelmäßig auf Covid19 zu testen.

Somit können Sie nicht nur in Bezug auf die Sicherheit ihrer Bäume auf uns vertrauen, sondern auch, was ihre Gesundheit angeht.

Bleiben Sie gesund und passen Sie auf sich auf!

13.09.2021

Wir helfen weiter !
Hochwasser
© pixabay Hermann

Das Leid und der Verlust der Menschen in den Hochwasserregionen berührt uns weiter sehr! So viele Menschen haben privat und beruflich alles verloren, Existenzen stehen vor dem Aus, Selbstständige haben zum Teil all ihre Maschinen und Werkzeuge verloren, Kinder all ihre Spielsachen und Familien all ihre Erinnerungsstücke... Und das ist noch das "kleinere" Übel, da etliche auch noch Familienangehörige verloren haben.

Letzterem kann man leider nur mit tiefem Mitgefühl begegnen, bei allem anderen kann man versuchen, zu helfen und Leid zu lindern.
Da uns die Bilder immer noch ergreifen und mit tiefem Mitgefühl erfüllen, haben wir beschlossen, unsere Spendenaktion mit regelmäßigen Spenden an die "Aktion Deutschland hilft" bis zum Jahresende zu verlängern.

 

17.07.2021

Wir versuchen zu helfen
Hochwasser
© pixabay Hermann

Auch uns haben die Bilder der letzten Tage und Wochen sehr getroffen. Da wir uns zum Glück in einer Region befinden, die von solchen Katastrophen weniger betroffen ist und vor allem durch diese nicht zu nachhaltig geschädigt werden, ist es auch für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir den Menschen helfen, die sowohl privat als auch beruflich erst einmal vor dem Nichts stehen und nicht nahtlos weiterarbeiten können.

Aus diesem Grund spenden wir für die nächsten sechs Wochen 10 % unseres Nettoumsatzes jedes Auftrages der nächsten sechs Wochen an die Opfer der Hochwasserkatastrophen.

Wir teilen unsere Spenden zu jeweils 50 % zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auf. Nach jedem Zahlungseingang wird unmittelbar eine Spende überwiesen.

09.07.2021

Sturmschäden fachgerecht behandeln lassen
Aktuelles Sturm
©Ingo Kessler

Mit dem Sommer nähert sich auch die Periode der Sommer-Stürme. Wie jetzt vor wenigen Tagen ist leider davon auszugehen, dass die Intensität dieser Stürme hoch bleibt und dass es auch mit den sich zuletzt ereigneten Starkwindvorkommen noch nicht getan ist. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden uns weitere Stürme über die Sommermonate treffen.

Von elementarer Wichtigkeit ist - nicht zuletzt zu unserem eigenen Schutz - eine fachlich korrekte Vorsorge für unseren Baumbestand. Das bedeutet, dass Bäume auf ihre Bruchsicherheit  und Standsicherheit hin untersucht werden sollten. Schon vor dem nächsten Sturm könnten Baum und Bäume bruchsicher gemacht werden.

Zwar sind stärkere Stürme auch in den vergangenen Jahren aufgetreten, die verhältnismäßig kurzfristige Steigerung der Häufigkeit und der Intensität beträgt aus Sicht eines Baumlebens nur wenige Minuten. Somit liegt das Hauptproblem darin, dass viele größere und ältere Bäume sich noch nicht ausreichend an diese Starkwindereignisse gewöhnt haben und somit ihren gesamten Holzkörper noch nicht ausreichend kompensierend stabilisiert haben - z.B. durch die Einlagerung entsprechender Holzstoffe.

Dies hat zur Folge, dass es auch bei vollkommen vitalen Bäumen ohne Höhlungen und Fäulen zu Brüchen im Kern gesunden Holzes kommen kann.

Ist es schon geschehen, dass Teile des Baumes ausgebrochen sind, ist eine fachgerechte und zeitnahe Nachsorge von großer Bedeutung für die Fähigkeit des Baumes zur Kompensation und zum Wundverschluss.

Allem voran geht eine fachgerechte Einschätzung des Schadens, gefolgt von der Ergreifung der für den jeweiligen Fall zielführenden Maßnahme/n. Dies kann in manchen Fällen eine Reduktion der Wundfläche durch ein Nachschneiden der ausgebrochenen Äste sein während in anderen Fällen das Nachschneiden sogar kontraproduktiv sein kann. In fast allen Fällen ist eine Versorgung der Wunde mit einem Mittel gegen holzzersetzende Pilze ratsam, wohingegen ein komplettes Verschließen der Wunde mit den immer noch im Handel angebotenen Wundverschluss-Mitteln in jedem Fall als kontraproduktiv anzusehen ist, da langjährige Untersuchungen gezeigt haben, dass sich unter diesen Wundverschluss Mitteln holzzersetzende Pilze aufgrund der konservierten Feuchtigkeit und Wärme noch besser entwickeln können.

In manchen Fällen, wenn am Rand der Ausbruchstellen die Rinde vom glatten und unbeschädigten Splintholz gelöst wurde, kann der Verschluss der Wunde mit einer speziellen biologisch abbaubaren Wundverschluss-Folie sinnvoll sein, um die Wunde vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.

Zögern Sie nicht, uns unmittelbar nach einem Schadensereignis Ihres Baumes zu kontaktieren, da in diesem Fall jeder Tag wertvoll und wichtig ist.

03/2021

Der Frühling kommt: Unsere Fürsorge ist gefragt.
Krokus im Frühling
© Foto: KRiemer / pixabay

So langsam werden die kalten Tage weniger und die ersten Boten des Frühlings, wie z.B. kleine Krokusse oder Osterglocken, kündigen sich an. Ebenso „erwachen" auch unsere Bäume und ihr gesamtes Umfeld. Neben all der Freude, die das bereitet, heißt dies aber auch, dass nun unsere Aufmerksamkeit und Fürsorge wieder vermehrt notwendig sind.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Pflanzenstärkungsmittel zur Reduzierung von Blattpilzen und Schädlings-Fraß auszubringen.

Die Monate März und April sind zudem die idealen Monate für eine zusätzliche Nährstoffgabe in Form von Dünger. Vorher ist jedoch unbedingt zu empfehlen, durch einen Fachmann eine Bodenprobe entnehmen und analysieren zu lassen, da eine falsche Düngung, die nicht auf die Verhältnisse des bereits vorhandenen Nährstoffhaushaltes abgestimmt ist, sogar kontraproduktiv wirken und den Pflanzen mehr schaden als nützen kann.

Geben wir zum Beispiel einem Baum, der mit dem Verschluss von Wunden in der Krone oder im Wurzelbereich beschäftigt ist, viel Stickstoff, in der Hoffnung, damit sein Wachstum deutlich anzuregen, so wird sich dieser Baum unnötig verausgaben und es wird dadurch seine Gesamtvitalität geschwächt. Das wäre vergleichbar mit einem Menschen mit Bluthochdruck, der nach einer schlechten Nacht morgens mit drei Tassen Kaffee, drei Gläsern Cola und einer Aufputschtablette versucht, fit zu werden. So etwas endet früher oder später im Krankenhaus - und ähnlich geht es auch unseren Bäumen. Deshalb gilt: keine Düngung ohne Bodenanalyse!

Für nahezu alle Gehölze gilt: mit dem Austrieb kommen auch die Pathogene, das heißt also die Pilze, die Schädlinge und auch die Bakterien.

Bei Koniferen ist nun verstärkt auf Nadelpilze zu achten, die es wirtsspezifisch und in großer Anzahl gibt. Deshalb ist es wichtig, die Nadeln des neuen Austriebes zu beobachten, egal ob es sich dabei um Eiben, Mammutbäume, Tannen oder Fichten handelt. Beispielsweise sind braune oder schwarze Flecken auf den Nadeln immer ein Alarmsignal und ein Grund für eine eingehende Untersuchung durch Fachpersonal.

Das Gleiche trifft auf Schädlinge zu. Mit den frischen Austrieben kommen blattsaugende Insekten, bei denen nicht vorschnell die chemische Keule geschwungen werden darf. Zum einen können sich durch den Gebrauch zu starker Mittel Resistenzen entwickeln, die weitere Alternativen unmöglich machen, und zum anderen müssen wir auch ein verstärktes Augenmerk auf unsere Nützlinge legen. Auch hier lohnt sich dringend eine Abklärung durch Fachpersonal.

Bezüglich holzzersetzender Pilze müssen vor allem Besitzer von Laubbäumen ab Anfang April einen genaueren Blick auf ihre Bäume werfen. Der hauptsächlich bei Ahornbäumen aller Art auftretende „Schuppige Porling“ bildet ab April seine meist deutlich sichtbaren Pilzfruchtkörper aus.

Wer ein Insektenhotel besitzt, oder sich eines zulegen möchte, muss sich nun sputen. Jetzt ist perfekte Zeitpunkt zum Aufstellen oder Aufhängen von Insektenhotels. Denn die Wildbiene fliegt bereits deutlich vor der kultivierten Honigbiene - und das schon bei noch relativ kalten Temperaturen.

11/2020

Der Baum des Jahress 2021: Die Stechpalme
Stechpalme - Ilex aquifolium
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Die Wahl ist gefallen. Der Baum des Jahres 2021 ist die Stechpalme - Ilex aquifolium.

Hierzulande kennt man dieses Gehölz eher als Strauch, wobei es in manchen Gärten durchaus auch Baumhöhe erreichen kann.

Wer schon einmal seinen Urlaub in der Südschweiz oder Norditalien verbracht hat, dürfte diesem Gehölz auch im Wald begegnet sein.

Dennoch ist diese Gattung und Art gar nicht so weit verbreitet wie es manchmal den Anschein hat. Ihr natürliches Vorkommen erstreckt sich nämlich ausschließlich auf diesen schmalen Streifen an der Grenze zwischen der südlichen Schweiz und Italien.

Das Bundesnaturschutzgesetz schützt dieses Gehölz in Deutschland als „besonders geschützte Art“ mit einem hohen Schutzstatus.

Wie man anhand ihres Wuchses erahnen kann, handelt es sich bei der Stechpalme nicht um ein Palmengewächs. Die Stechpalme gehört zu den Magnoliengewächsen. Vielmehr erhielt diese Pflanze ihren Namen „Stechpalme“, da sie häufig anlässlich des Palmsonntags in Ermangelung an Palmen zur Weihung immergrüner Gehölze herangezogen wurde.

Interessant macht dieses Gehölz seine Zukunftstauglichkeit hinsichtlich des Klimawandels. Seine Beeren dienen vielen heimischen Vögeln als hervorragende Futterquelle. Wer dieses Gehölz pflanzt, leistet einen großen Dienst am Artenschutz. Aufgrund der guten Schnittverträglichkeit und der Möglichkeit, dieses Gehölz sowohl als baumartiges Gehölz, als auch als kleines Formgehölz zu halten, findet sich selbst auf kleinster Gartenfläche ein Platz für dieses optisch ansprechende, immergrüne Gehölz. Gerade auch im Winter – egal ob mit oder ohne Schnee – ist diese Pflanze gestalterisch ansprechend.

In fast 30 verschiedenen Sorten erhältlich, bietet sich eine breite Palette an: groß- oder kleinblättrig, panaschierte Blätter (mit Musterungen), hellere oder dunklere Blättern, mit oder ohne Stacheln und mit oder ohne Früchte.

Richtig gepflanzt und gepflegt handelt es um eine sehr widerstandsfähige und langlebige Gattung.

09/2020

Eindämmung von Schädlingen und Blattpilzen

Meteorologisch hat der Herbst bereits am 1. September begonnen, kalendarisch am 22. September. Mit dem Herbst ist nun die Zeit gekommen, die Bäume unterstützend auf das nächste Jahr vorzubereiten, vor allem im Hinblick auf die Eindämmung von Schädlingen und Blattpilzen.

Blätter
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Leimringe gegen Frostspanner und andere Schädlinge

Im Herbst begibt sich das flugunfähige Weibchen des Frostspanners in die Bäume, um dort zu überwintern. Neben anderen Baumarten sind hiervon auch ganz besonders die Obstbäume betroffen. Besitzer von Obstbäumen sollten deshalb jetzt Leimringe gegen Schädlinge  am Stamm ihrer Obstbäume anbringen.

Bei Leimringen, die nur in Form eines mit Leim beschichteten Bandes um den Stamm gebunden und befestigt werden, kann es vorkommen, dass sich zwischen dem Leimring und der Rinde Hohlräume bilden, die dann von den Schädlingen unterwandert werden können.

Aus diesem Grund empfehlen wir die Verwendung eines speziellen, flüssigen Leimes, der in Form eines mindestens zwanzig Zentimeter breiten Ringes mit einem Pinsel direkt auf den Stamm aufgetragen wird. Ein solcher Leimring, sorgfältig aufgebracht, schützt nicht nur vor dem Frostspanner, sondern auch vor anderen Schädlingen, wie zum Beispiel dem Borkenkäfer.

Blattpilze und Laubentsorgung

Pilze, die vor allem die Früchte befallen, wie zum Beispiel Monilia bei Kirschen, überwintern ebenfalls auf den Fruchtmumien des vergangenen Jahres. Im Frühjahr platzen sie auf und können so durch eine einzige befallene Kirsche Tausende von Pilzsporen auf dem Baum und seinen neuen Früchten verteilen. Deshalb sollten im Herbst das alte Laub und die alten Früchte besonders gründlich entfernt werden. Dabei sollten die Fruchtmumien aus dem Baum geschüttelt oder geerntet, aber zusätzlich auch vom Boden aufgesammelt werden. Um eine Ausbreitung zu verhindern, ist hierbei die Entsorgung im Hausmüll, und nicht im grundstückseigenen Kompost, besonders wichtig.

Vielen Menschen ist auch das Blattbild der Rosskastanienminiermotte in Form der braunen Blätter bekannt. Nicht selten kommt es, zusätzlich zu dem Fraßschaden der Tiere, auch noch zu einer Braunfäule, also einem Pilz an den Blättern. Auch hier ist das effizienteste Mittel zur Bekämpfung des Schädlings und des Pilzes eine gründliche Entfernung des Laubes.

Nach Möglichkeit sollte auch dieses Laub entweder im Hausmüll oder auf einer professionellen Kompostieranlage entsorgt werden und nicht auf dem grundstückseigenen Kompost. Falls möglich ist der Hausmüll vorzuziehen, da selbst in gewerblichen Kompostieranlagen oft nicht ausreichende Temperaturen erzielt werden, um die Schädlinge und Pilze vollständig zu vernichten.

04/2020

Meldeaktion: Meisensterben

Auch wir möchten uns dem Aufruf des NABU anschließen, die seit Anfang März vermehrt auftretenden Auffälligkeiten bei Blaumeisen dringend zu melden.

Verantwortlich für den Tod der Vögel ist das Bakterium Suttonella ornithocola, das bei den Tieren zu Lungenentzündung führt.

In Deutschland wurden bereits 26.000 betroffene Vögel gezählt. Die ersten Fälle traten in Nordrhein-Westfalen auf und breiteten sich rasant aus, bei den letzten Zählungen kam es innerhalb von nur zwölf Tagen zu fast 14.000 Fällen.

Für den Menschen ist bisher keine Gefährdung nachzuweisen, da der Erreger aus den inneren Organen der Tiere isoliert wurde. Das Bakterium selbst ist seit 1996 in Verbindung mit Meisensterben bekannt, da es in diesem Jahr großflächig in England und Wales zu diesem Phänomen kam. Da der fehlende Beleg für eine Gefährdung des Menschen im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass eine Gefährdung des Menschen gänzlich ausgeschlossen werden kann, sollten tote Tiere mit Einmalhandschuhen aufgenommen werden und einschließlich der Handschuhe in einem fest verschlossenen Plastiksack entsorgt werden.

Sollten Sie betroffene Vögel mit den genannten Symptomen bei sich im Garten oder in der freien Natur feststellen, oder gar verstorbene Vögel am Boden finden, melden Sie dies bitte unbedingt unter folgendem Link.

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/meisensterben.html?fbclid=IwAR1fCM1REfnBeIRPvfzPLN8EA34PCmH_nDWbbuesxmCSzWNPask-FwdlmK0

03/2020

Nisthilfen für Tiere

Im urbanen Bereich unserer Städte finden viele Tiere nicht die Möglichkeiten zur Aufzucht ihres Nachwuchses wie in ländlichen Regionen.
Einen unschätzbar großen Dienst erweist dadurch jeder der Natur und diesen Tieren, der zusätzliche Nisthilfen bereitstellt. Das kann zum einen der vermutlich allen bekannte Nistkasten für Vögel sein, den es in verschiedenen Ausführungen und Größen gibt (oft auf unterschiedliche Vogelarten ausgelegt) als auch die oft weniger bekannten Kästen für Eichhörnchen und Fledermäuse.

Nistkästen
© Foto: Ingo Kessler

Wer ein solches Habitat (Lebensraum) für Vögel, Eichhörnchen oder Fledermäuse zur Verfügung stellen will, darf sich dabei nicht von den zahlreichen „Vorschriften″, die zum Beispiel im Internet kursieren, verrückt machen lassen. Aus diesem Grund beantworten wir Ihnen hier ein paar Fragen aus unserer Erfahrung heraus:

  • Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Nistkästen, Fledermauskästen, Eichhörnchen-Häuser zu montieren?

Diese Frage lässt sich am einfachsten beantworten: Jetzt! Die ersten Vögel sind bereits in vollem Gange mit dem Bau ihrer Nester. Wer aber glaubt, aus diesem Grund bereits zu spät dran zu sein der irrt. Viele Vögel brüten zwei oder sogar dreimal im Jahr. Auch Eichhörnchen bekommen zwei Mal im Jahr Junge. Es ist also nie zu spät, eine zusätzliche Nisthilfe zur Verfügung zu stellen. Wer darüber enttäuscht ist, dass seine Nisthilfe vermeintlich nicht angenommen wird, dem muss man zu Geduld raten. Häufig werden die künstlichen Nisthilfen im zweiten Jahr verstärkt angenommen.

  • Welchen Abstand muss ich bei Nistkästen für Vögel einhalten?

Vögel sind keine dummen Tiere. Sie werden auch nicht dümmer, wenn sie „künstliche“ Habitate bewohnen. Das bedeutet, ihre natürliche Intelligenz bzw. ihr Instinkt, einen gewissen Abstand zwischen den Brutstätten einzuhalten geht nicht verloren, nur weil wir Nistkästen aufhängen. Eine höhere Anzahl Nistkästen bedeutet eine entsprechend höhere Auswahlmöglichkeit für die Vögel, sodass man nie sagen kann, dass Nistkästen zu nah aufeinander hängen. Des Weiteren hängt es von der Vogelart ab, ob und wie sehr sich diese überhaupt an Nachbarn stört. Während zum Beispiel Meisen einen gewissen Abstand einhalten, wohnen Spatzen und Stare auch auf dichtem Raum aufeinander. Fest steht: je mehr Nistkästen man anbietet, desto höher die Auswahl für potentielle Bewohner und entsprechend höher die Erfolgswahrscheinlichkeit.

  • Kann ich Nistkästen und Eichhörnchen-Häuser im selben Baum aufhängen?

Häufig liest man auch, dass diese beiden Behausungen nicht kombiniert montiert werden sollen mit der Zusatzaussage, dass Eichhörnchen fresse die jungen der Vögel. Dazu kann man nur zwei Dinge sagen:
Selbstverständlich können Eichhörnchen junge Vögel, oder das Gelege von Vögeln fressen, dass machen sie dann aber ohnehin. Eine zusätzliche Behausung für einen der beiden Tiere wegzulassen ist dabei keine Lösung. Man könnte sogar sagen, dass Eichhörnchen hat es in der Natur in einem offenen Vogelnest wesentlich einfacher, an die Jungen und das Gelege der Vögel zu kommen als in einem Nistkasten mit kleinem Loch. Auch hier gilt: je mehr Behausungen zur Verfügung gestellt werden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie von einer Tierart angenommen werden.

  • Was mache ich mit den Nistkästen vom letzten Jahr?

Einige Zeit gab es die Ansicht, es wäre ratsam, die Nistkästen aus den Bäumen zu holen und zum Beispiel heiß auszuwaschen. Doch wer macht dies in der freien Natur? Wer wäscht dort die Baumlöcher aus? Wenn es sich dabei um die Annahme handelt, man würde Krankheitserreger abtöten, so ist uns der Winter mit seinen Minusgraden da schon zuvorgekommen. Der einzige Grund, aus dem es sinnvoll sein kann, die Nistkästen aus den Bäumen zu holen, ist unter Umständen aufeinander gebaute alte Nester zu entnehmen. Doch dafür ist es jetzt bereits zu spät - das muss im Winter geschehen.

  • Wo kann ich Fledermauskästen montieren?

Fledermäuse bewohnen in der freien Natur viele verschiedene Habitate. Des Weiteren haben Sie Sommerquartiere und Winterquartiere, sowie Tag- und Nachtquartiere.
Sie bewohnen nicht nur alte und leerstehende Gebäude, sondern können sich auch in kleinsten Ritzen unter Dachziegeln einnisten. Viele Fledermäuse bewohnen Höhlungen in alten Bäumen, die zum Beispiel durch Fäulen entstanden sind, oder einst von Spechten angelegt wurden.
Besonders kleine Fledermäuse, wie zum Beispiel die Mopsfledermaus, hält sich auch in winzigsten Höhlungen im Baum oder unter abplatzenden Rindenplatten älterer Bäume auf.
Wichtig ist also für die Montage eines Fledermauskastens nur, dass dieser für die Fledermaus gut erreichbar ist. Das kann zum Beispiel in einer Baumkrone der Fall sein, oder auch an einer Hausfassade, bzw. am Dachvorsprung.

  • Wie kann ich Wildbienen Lebensraum bieten?

Noch weniger bekannt aber genauso effizient und wichtig sind Quartiere für Insekten wie zum Beispiel Wildbienen.

Insektenhotel
© Foto: Ingo Kessler

Abgesehen von der Tatsache, dass Wildbienen ohnehin bedroht sind, sind sie für unser Ökosystem und auch für unsere Landwirtschaft extrem wichtig. Während die kultivierte Honigbiene erst ab einer Temperatur von ca. 5° zu fliegen und zu bestäuben beginnt, kann das bei einer Wildbiene bereits ab ca. 2° der Fall sein. Dieser geringe Unterschied bedeutet gerade bei der heutzutage immer näher rückenden Überschneidung eines späteren Winters und einer früh einsetzenden Blüte, dass ein immer größerer Teil der Blüten von Wildbienen bestäubt werden muss.

Wildbienen bewohnen in freier Natur zum Beispiel Totholz und alles, was kleine Ritzen und Löcher bietet. Wer diesen Tieren etwas Gutes tun möchte, kann dies durch ein speziell angefertigtes oder auch selbst gebasteltes „Insekten-Hotel“ bewerkstelligen. Dabei reichen bereits ein paar aneinander gebundene Bambusrohre rechtwinklig in einer anflugtauglichen Höhe ab 1 m Höhe über dem Boden montiert. Die Montage kann an einem Pfosten, einer Hauswand, einem Baum und vielen weiteren Ankerpunkten erfolgen.

Sollten Sie eine künstlichen Nisthilfe für ein Tier aufbauen wollen, dürfen Sie uns auch gerne per E-Mail kontaktieren und wir beraten Sie dazu kostenfrei.

02/2020

Was machen wir mit den Bäumen im Februar?

Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: im Auge behalten – und in Ruhe lassen!
Dabei ist es vollkommen egal, um welche Art Baum es sich handelt. Wer es gar nicht bis zum Zeitraum Mai bis August aushält, der kann dezente Schnitte durchführen, muss sich aber stets bewusst sein, dass er seinem Baum damit nicht unbedingt einen Gefallen tut.

Alle Bäume in unserer Region haben sich um diese Jahreszeit in ihre Winterruhe begeben. Sie haben die größtmöglichen Mengen Saft in ihre Wurzeln „eingezogen” und befinden sich sozusagen im „Winterschlaf”.

Auf keinen Fall sollte um diese Jahreszeit an Bäumen herumgeschnitten werden. Zum Ausspülen seiner Wunden – und damit zum sich zur Wehr setzen gegen angreifende Pathogene, wie zum Beispiel Pilzsporen – fehlt dem Baum die notwendige Saftmenge. Des weiteren benötigt er möglichst viel Saft, um einen bestmöglichen Wundverschluss einzuleiten. Schneidet man einen jetzt Ast ab, kann der Baum erst mit dem Wundverschluss beginnen, wenn er wieder im Saft steht und seine Blattmasse größtenteils bereits ausgebildet hat.

Die Ausbildung der gesamten neuen Blattmasse für dieses Jahr kostet den Baum extrem viel Energie. Hierfür nutzt er die im letzten Jahr eingelagerten Reservestoffe, greift also noch nicht auf „Energie” zu, die er in diesem Jahr produzieren konnte, da er ja dieses Jahr noch keine Reservestoffe produzieren konnte.

Bäume sind in der Lage zu kalkulieren, wie viel Energie sie für die Ausbildung ihrer Blattmasse benötigen. Sie wissen also bereits im Vorjahr, wie viele Reservestoffe sie für die Ausbildung der Blattmasse im Folgejahr einlagern müssen und tun das, soweit die äußeren Einflüsse wie Witterung, Bodenverhältnisse usw. dies erlauben.

Haben wir also jetzt vor, einen Baum zu schneiden, so konnte dieser nicht die für den Wundverschluss notwendigen Reservestoffe einlagern, da er ja im vergangenen Jahr noch nichts davon „wusste”. Das bedeutet, dass man bei einem Schnitt im Zeitraum September/Oktober bis März/April dem Baum bereits, abhängig von der Stärke des Schnittes, anteilig Reserven für seinen Austrieb gewaltsam reduziert. Auch wenn Bäume in der Lage sind, sehr viele negative Einflüsse zu kompensieren, geht doch ein solcher Schnitt zum falschen Zeitpunkt IMMER zulasten der Vitalität im Folgejahr.

Aus diesem Grund sollten um diese Jahreszeit – wenn nicht vermeidbar – nur Baum-Fällungen stattfinden. Des Weiteren gibt es einige holzzersetzenden Pilze, die ihre Pilzfruchtkörper in dieser Jahreszeit zeigen, und aufgrund dessen eine Untersuchung des Baumes notwendig machen können.

01/2020

Der Baum des Jahres 2020: Die Robinie

Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Robinie (bei manchen auch „Scheinakazie” – NICHT „Akazie”) ist der Baum des Jahres 2020

Als Vertreterin der Hülsenfrüchte, also der sogenannten „Leguminosen”, ist die Robinie mit Hilfe sogenannter Knöllchenbakterien dazu imstande, verstärkt Stickstoff aus der Luft aufzunehmen und diesen dem Boden zuzuführen. Eine Fähigkeit, die man sich bei krautigen Vertretern der Hülsenfrüchte in Form einer sogenannten „Gründüngung” in der Landschaftspflege und Landwirtschaft bewusst zunutze macht. Diese werden ausgesät und nach Abgabe des Stickstoffs in den Boden eingearbeitet.

Wo krautige Vertreter der „Leguminosen″ dies großflächig im kleinen Stil machen, macht es die Robinie auf kleiner Fläche in großem Stil. Dadurch können besonders stickstoffarme Flächen für andere Gehölze attraktiver gemacht werden, da Stickstoff ein für das Wachstum von Pflanzen wichtiger Nährstoffe ist.

Weil die Robinie jedoch auch gerne zur Ausbildung von Totholz neigt und beim Befall durch manche holzzersetzenden Pilze, wie zum Beispiel dem Schwefelporling, auch zu einem plötzlichen Umsturz neigt, muss ihre Verwendung im urbanen Bereich jedoch auch etwas infrage gestellt werden, bzw. bedarf in jedem Fall einer regelmäßigen Kontrolle.

Ein Vorteil der Robinie im städtischen Bereich ist jedoch eindeutig ihre hohe Toleranz gegenüber Schadstoffemissionen und Streusalzen, sowie ihre hohe Toleranz gegenüber verschiedenen Bodenverhältnissen, wie zum Beispiel sehr nährstoffarmen Standorten. Einen weiteren ökologischen und gestalterischen Reiz übt zweifellos die Blütenpracht der Robinien aus. Große, weiße doldenartige Trauben hängen am gesamten Baum, und bereits sehr junge und wild ausgetriebene Robinien blühen schon in den ersten Jahren sehr intensiv.


Mit einer Höhe von bis zu 25 m und einem Jahreszuwachs von 50-100 cm entwickeln sie sich verhältnismäßig schnell zu stattlichen Bäumen. Sie gelten als sehr frosthart und besonders beständig gegen Hitze und Dürre. Ihre Blätter, Früchte, Samen und Rinde sind für den Menschen giftig, ebenso ihre Wurzeln.