Baumsachverständigen-Büro

09/2020 Eindämmung von Schädlingen und Blattpilzen

09/2020

Eindämmung von Schädlingen und Blattpilzen

Meteorologisch hat der Herbst bereits am 1. September begonnen, kalendarisch am 22. September. Mit dem Herbst ist nun die Zeit gekommen, die Bäume unterstützend auf das nächste Jahr vorzubereiten, vor allem im Hinblick auf die Eindämmung von Schädlingen und Blattpilzen.

Blätter
© Foto: Hans / pixabay

Leimringe gegen Frostspanner und andere Schädlinge

Im Herbst begibt sich das flugunfähige Weibchen des Frostspanners in die Bäume, um dort zu überwintern. Neben anderen Baumarten sind hiervon auch ganz besonders die Obstbäume betroffen. Besitzer von Obstbäumen sollten deshalb jetzt Leimringe gegen Schädlinge  am Stamm ihrer Obstbäume anbringen.

Bei Leimringen, die nur in Form eines mit Leim beschichteten Bandes um den Stamm gebunden und befestigt werden, kann es vorkommen, dass sich zwischen dem Leimring und der Rinde Hohlräume bilden, die dann von den Schädlingen unterwandert werden können.

Aus diesem Grund empfehlen wir die Verwendung eines speziellen, flüssigen Leimes, der in Form eines mindestens zwanzig Zentimeter breiten Ringes mit einem Pinsel direkt auf den Stamm aufgetragen wird. Ein solcher Leimring, sorgfältig aufgebracht, schützt nicht nur vor dem Frostspanner, sondern auch vor anderen Schädlingen, wie zum Beispiel dem Borkenkäfer.

Blattpilze und Laubentsorgung

Pilze, die vor allem die Früchte befallen, wie zum Beispiel Monilia bei Kirschen, überwintern ebenfalls auf den Fruchtmumien des vergangenen Jahres. Im Frühjahr platzen sie auf und können so durch eine einzige befallene Kirsche Tausende von Pilzsporen auf dem Baum und seinen neuen Früchten verteilen. Deshalb sollten im Herbst das alte Laub und die alten Früchte besonders gründlich entfernt werden. Dabei sollten die Fruchtmumien aus dem Baum geschüttelt oder geerntet, aber zusätzlich auch vom Boden aufgesammelt werden. Um eine Ausbreitung zu verhindern, ist hierbei die Entsorgung im Hausmüll, und nicht im grundstückseigenen Kompost, besonders wichtig.

Vielen Menschen ist auch das Blattbild der Rosskastanienminiermotte in Form der braunen Blätter bekannt. Nicht selten kommt es, zusätzlich zu dem Fraßschaden der Tiere, auch noch zu einer Braunfäule, also einem Pilz an den Blättern. Auch hier ist das effizienteste Mittel zur Bekämpfung des Schädlings und des Pilzes eine gründliche Entfernung des Laubes.

Nach Möglichkeit sollte auch dieses Laub entweder im Hausmüll oder auf einer professionellen Kompostieranlage entsorgt werden und nicht auf dem grundstückseigenen Kompost. Falls möglich ist der Hausmüll vorzuziehen, da selbst in gewerblichen Kompostieranlagen oft nicht ausreichende Temperaturen erzielt werden, um die Schädlinge und Pilze vollständig zu vernichten.